Neues Umweltfahrzeug von Toyota

Nach dem anhaltenden Erfolg des beliebten Hybridfahrzeugs „Prius“ begann Toyota im Mai nun mit dem Verkauf des neuen Typs „Prius α“ in Mini-Van-Bauweise. Das Fahrzeug mit drei bzw. zwei Sitzreihen verwendet als erstes Serienfahrzeug von Toyota einen Li-Ionen-Akku in Kombination mit einem Verbrennungsmotor und erreicht damit einen Treibstoffverbrauch von 3,2 Litern auf 100km – den Spitzenwert in dieser Klasse.

Die Preise für das Modell mit zwei Sitzreihen beginnen bei 2,35 Mio. Yen (ca. 20400 Euro), der Dreireiher wird ab 3 Mio. Yen (ca. 26100 Euro) verkauft. Der Verkauf begann vor einem Monat vielversprechend, so daß Toyota seine Absatzprognosen schon auf 52.000 Fahrzeuge erhöht hat – vor allem bei Familien erfreuen sich die Modelle großer Beliebtheit. Damit scheint der Prius α den Erfolg des Prius fortzusetzen und Toyotas Öko-Auto-Strategie erfolgreich fortzuführen. Vom Prius konnte Toyota in Japan allein im Kalenderjahr 2010 – unterstützt durch die Fördergelder der japanischen Regierung für neuangeschaffte Ökoautos – insgesamt 315669 Fahreuge verkaufen.

Toyotas Prius führte im Jahr 2010 allmonatlich die Verkaufsrangliste für Neufahrzeuge als Nr.1 an, im ersten Halbjahr 2011 liefert sich Toyota vor allem mit Hondas „Fit“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Mitsubishi und Elektrofahrzeuge im Katastrophenschutz

Auch Mitsubishi kündigte eine neue, günstiger gebaute, Version seines Hybridfahrzeug „i-MiEV“ an, welches mit Beantragung staatlicher Fördergelder bereits ab ca. 1,7 Mio. Yen (ca 14800 Euro) zu haben sein wird. Die Reduktion des Verkaufspreis gegenüber dem Vorgängermodell wurde vor allem dadurch ermöglicht, daß die Kapazität des Li-Ionen-Akkus reduziert wurde: Mit einer Ladung sind damit maximal 120 km Fahrstrecke möglich, die zwar deutlich unterhalb der üblichen 160 km liegen, aber auch für Fahrten in der Stadt ausreichende Distanzen ermöglichen sollen. Insgesamt wurde das neue Modell damit fast 1 Mio. Yen (ca. 9000 Euro) billiger als das Standardfahrzeug und soll somit die Breiteneinführung der Fahrzeuge fördern.

Auch plant Mitsubishi noch für dieses Jahr die Einführung eines Geräts, das die Nutzung des Li-Ionen-Akkus für die Stromversorgung von Haushaltsgeräten wie elektrische Reiskocher o.ä. zu ermöglicht. Dessen maximale Leistung soll bei 1500 Watt liegen und kann über die in Japan haushaltsüblichen 100-Volt-Steckdosen genutzt werden. Zunächst für 2012 geplant, beschleunigte man die Einführung dieser Neuentwicklung, nachdem im Zuge der Erdbebenkatastrophe in Japan vom 11. März 2011 Stimmen laut wurden, die nach der Möglichkeit einer Nutzung von Elektrofahrzeugen für die Notstromversorgung fragten: Da es in den von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Gebieten alsbald zu Versorgungsengpässen bei Treibstoffen kam, wurden die Elektrofahrzeuge für ihre vom Treibstoffmangel unbeeinträchtigte Mobilität sehr geschätzt. Ermöglichen nun die Elektrofahrzeuge auch eine praktikable Notstromversorgung, dürfte dies ihre ohnehin steigende Attraktivität als Allround-Talent noch weiter beflügeln.

Verbindung von Ökoautos mit „Smart Homes“ soll ausgeweitet werden

Beim Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten der neuen Ökoautos setzen Japans Autobauer zunehmend auf ein weiteres Bindeglied: Sogenannte „Smart Houses“, die die direkte Strombetankung von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybrids ermöglichen.
So hat Toyota Home angekündigt, in der Stadt Toyota (Präfektur Aichi) ursprünglich zur praktischen Erprobung von intelligent vernetzten Smart Houses errichtete Wohnhäuser ab September dieses Jahres als Wohnhäuser zum Verkauf anzubieten. Als erstes sollen 14 Häuser mit ca. 200 m² Wohnfläche neue Besitzer finden, denen für 4 Jahre bis zum Januar 2015 unentgeltlich eine Ausstattung mit Photovoltaikanlagen und Einrichtungen zur Strombetankung von Elektrofahrzeugen zur Verfügung gestellt werden.

Quellen:
Kankyō Business Mailmagazine, 21.06.2011
Statistik der JADA