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Handel mit Emissionsrechten beginnt 2011

In Privathaushalten eingesparte CO₂-Emissionen werden an Unternehmen verkauft

Ab 2011 wird die japanische Regierung damit beginnen, den Teil der CO₂-Emissionen, der in Haushalten durch die Einführung von Photovoltaik, Elektrofahrzeugen und weiteren Umwelttechnologien eingespart wird, als Emissionskontingente zu verwalten und an Unternehmen zu veräußern. Durch den Erlös dieser Emissionskontingente versucht der japanische Staat, künftig Kompensation für die Auszahlung von Fördergeldern für die Anschaffung umweltfreundlicher Haushaltsgeräte und Fahrzeuge zu erhalten. Unternehmen, die solche Kontingente ankaufen, können diese dann von den von ihnen verursachten Emissionen abrechnen, so daß Umweltauflagen für sie leichter zu erfüllen sind.

Laut METI ist dies weltweit das erste Mal, daß der in Privathaushalten erzielten Emissionsreduktion ein wirtschaftlicher Wert beigefügt und damit gehandelt wird. So sollen die CO₂-Emissionen aus Haushalten, die etwa 20% der gesamten Emissionen Japans ausmachen, weiter gesenkt werden und zur Finanzierung weiterer Emissionsreduktionsziele beitragen.

Emissionsrechtehandel

Ausweitung der Fördergelder für Photovoltaik und Elektrofahrzeuge

Ab 2011 wird das METI den Etat für Fördergelder um 30% im Vergleich zum Vorjahr erhöhen und will damit ein Budget von 89 Mrd. Yen (820 Mio. Euro) zu Verfügung stellen. Wird dieser Etat bewilligt, rechnet man mit der Einführung von weiteren 170.000 PV-Anlagen sowie ca. 30.000 EVs. Deren Einführung würde den Emissionsrechtehandel weiter anfeuern: Es liegen Schätzungen vor, daß bei Einführung von 200.000 Anlagen und deren vollständiger Auslastung die CO₂-Emissionen aus Haushalten um mehr als 200.000 t pro Jahr gesenkt werden könnten. Zwar macht diese Reduktion insgesamt nur etwa 0,1 % der Gesamtemissionen japanischer Privathaushalte aus, doch sollen sie die weitere Reduktion ankurbeln: Auch diese könnten vom japanischen Staat erfaßt, an Energie- oder Rohstoffunternehmen, die diese erwerben wollen, verkauft werden. Die Unternehmen könnten die so erworbenen Emissionsrechte dann auf die Ziele des Kyoto-Protokolls u.a. Auflagen anwenden.

Emissionsrechte finanzieren Förderung umweltfreundlicher Technik

Der Verkaufspreis der Emissionskontingente soll mit Hinblick auf den Marktpreis beschlossen werden – jüngst lag der Preis pro Tonne CO₂-Emission bei 1000-2000 Yen (ca. 8-17 Euro). Sollten die im nächsten Jahr von Privathaushalten eingeführten insgesamt 200.000 PV-Anlagen und EVs für 10 Jahre in Betrieb sein, wird damit ein Verkaufsvolumen von Emissionsrechten von maximal 4 Mrd. Yen (37 Mio. Euro) erwartet.
Die Fördergelder für typische Photovoltaik-Anlagen mit Kosten von 2 bis 2,5 Mio. Yen (ca. 18 – 23.000 Euro) liegen bei etwa 300.000 Yen (2700 Euro), bei EVs mit Preisen von etwa 3,8 Mio. Yen (ca. 35.000 Euro) derzeit etwa bei 1,14 Mio. Yen (ca. 10.000 Euro). Auch Brennstoffzellen für die Heimanwendung oder hocheffiziente Warmwasserboiler werden Gegenstand der Fördergelder.

Quellen:
Nihon Keizai Shinbun, 07.09.2010, S.1

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最終変更日時 2010年9月10日9:05 PM