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LCDs werden biegsam

Flexible Harze ersetzen starres Glas

Die TRADIM (Technology Research Association for Display Materials), ein bereits im Jahre 2002 ins Leben gerufener Zusammenschluß von 13 Firmen für die Erforschung neuer Materialien und Technologien für die Anzeigen mobiler Geräte der nächsten Generation, in dem neben anderen auch Sharp und Hitachi Displays vertreten sind, verkündete am 27. Januar, daß nun die Entwicklung einer Technologie gelungen sei, mit der biegsame LCD-Anzeigen ermöglicht werden.

Bereits einige Jahre hatte man sich um die Ablösung herkömmlicher Glassubstrate bei LCD-Anzeigen durch Materialien auf Kunststoffbasis bemüht und konnte bereits Ende 2008 bekannt geben, daß weltweit erstmals die kontinuierliche Fertigung von LCD-Panelen im roll-to-roll-processing unter Verwendung flexibler Farbfilter und TFT-Substrate gelungen war.

Neue Anwendungsmöglichkeiten

Es wird erwartet, daß mit der neuen Technologie neue Anwendergeräte realisiert werden, bei denen Displays auf Oberflächen wie Notizbüchern, Kreditkarten und ähnlichem eingesetzt werden. Derzeitig findet bei LCD-Panelen von Mobiltelefonen und Fernsehgeräten Glas als Substrat Verwendung. Dies bedingt, daß die Anzeigen weitgehend unflexibel sind. Um Glas als Substrat verzichtbar zu machen, müssen mehrere Kunststoffilme, auf denen die Elemente für die farbige Anzeige angebracht sind, aufeinander angepaßt und ausgerichtet werden – ein Verfahren, bei dem sich bislang die genaue Positionierung als sehr schwierig darstellte.

Es wurden neue Produktionsmethoden entwickelt, um dünne Filme wie etwa Farbfilter mit hoher Präzision auszurichten und zusammenzufügen. Als einen Prototypen stellte man ein leichtes Flachdisplay her, welches bei einer Größe von 3,5 Zoll und einer Dicke von 0,49 mm nur etwa 7 Gramm schwer ist und erfolgreich als Farbdisplay eingesetzt werden konnte. Durch das Abrollen mehrerer aufeinander ausgerichteter zylinderförmig aufgerollter Kunsstoffilme gelingt nun die kontinuierliche Fertigung der LCD-Panels.

Großes Einsparpotential

Neben neuen Einsatzgebieten bietet diese Technologie weitere Vorteile: Verglichen mit den Glassubstraten sinkt nicht nur die Zahl der Herstellungsschritte und damit der Umfang der benötigten Fabrikausstattung, sondern auch der Energieverbrauch beim Herstellen der Panele reduziert sich auf etwa Viertel des derzeitigen Wertes. Auch heißt es, daß gegenüber herkömmlichen Verfahren bis zu 70% der CO2-Emissionen eingespart werden könnten.

Die TRADIM wurde in ihrer Arbeit durch Gelder der Organisation für die Entwicklung neuer Energien und Industrietechnologien (NEDO, New Energy and Industrial Technology Development Organization) unterstützt und wird sich in den nächsten zwei Jahren ihrer Arbeit der Weiterentwicklung widmen: Leistungseinbußen bei Anwendung von LCD-Displays auf flexiblen Oberflächen sollen verhindert und die praktische Anwendbarkeit der neuen Technologie weiter verbessert werden.

Quellen:
Nikkei Shinbun vom 28.01.2010
Internetpräsenz der TRADIM

最終変更日時 2010年2月5日6:43 PM